» Endlich. Endlich zeigt sich ein Peak auf dem Echolot. Lange sind wir Suchkurse gefahren, um einem Hinweis aus einer alten Seekarte nachzugehen. Dort war ein Wrack verzeichnet, welches in neuen Seekarten nicht mehr zu finden ist.
Doch Wracks verschwinden nicht. Sie zerfallen in Laufe der Zeit lediglich immer mehr, bis sie irgendwann kein Hindernis mehr für die Seefahrt darstellen und fortan nicht mehr in den Seekarten verzeichnet werden.
Was liegt da unter uns und wurde vor langer Zeit noch in den Karten geführt? Um das heraus zu finden sind wir hier. Und jetzt haben wir einen kleinen aber deutlichen Ausschlag auf dem Echolot. Schnell wird die vorbereitete Markierungsboje geworfen. Wir ankern nah aber doch mit angemessenem Sicherheitsabstand am vermuteten Wrack. Dann abzutauchen in die Tiefe, voller Spannung zu schauen, ob sich da etwas im Dämmerlicht in der Tiefe abzeichnet … Das sind die aufregendsten Momente in der Taucherei. Das ist unser Adrenalin! Um Momente wie diesen drehen sich unsere Träume. «
Mehr als nur Wracktauchen
So entdecken nicht nur wir Wracks, auch viele andere Taucher machen Entdeckungen. Aber was dann? Schauen wir uns das Wrack nur an und ziehen weiter, suchen das nächste Wrack? Oder schauen wir genauer hin? Weil wir am Schicksal des Gefundenen interessiert sind? Können ein paar einzelne Taucher ein Wrack überhaupt dazu bringen, seine Geschichte preiszugeben?
Was für einen einzelnen Taucher oder eine kleine Tauchtruppe eine nahezu unlösbare Herkulesaufgabe darstellt ist mit der Schwarmintelligenz einer größeren Public Science Gruppe durchaus lösbar.
// Public Science
Was machen wir eigentlich?
Public Science? Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Zuallererst beschreibt er eine aus ehrenamtlich tätigen Personen bestehende Gruppe, welche sich eine Forschungsaufgabe gestellt hat und diese mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen zu lösen versucht. Gemeinsam können die verschiedenen Einzeltalente durchaus größere Aufgaben bewältigen. Dies scheint frei nach dem Motto „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile“ zu funktionieren.
Und obwohl dieses System immer mal wieder an seine Grenzen stößt, sind in der Vergangenheit auf diese Weise bereits große Erfolge erzielt worden.
Projektfilm Die Wrackforscher (5:33)
Mit diesem Film möchten wir uns und unsere Kampagnenarbeit vorstellen. Viel Spaß beim Anschauen! Vielleicht wecken wir ja Dein Interesse, mitzumachen …
Es wartet immer das nächste Projekt
So haben wir beispielsweise in erheblichem Maße am Auffinden und der anschließenden Recherche zum Schicksal eines Klein-U-Bootes des Typs „Seehund“ westlich von Fehmarn mitgewirkt. Östlich von Rügen haben wir die russische Fregatte „Amsterdam Galey“ gesucht und für unseren Untersuchungsbericht große Anerkennung aus Sankt Petersburg bekommen.
// Unsere Kampagnen
Nach dem Tauchgang ist vor dem Tauchgang
Zurück an Bord nach einem Tauchgang zu einem uns unbekannten Echolotsignal werden – erfüllt von dem gerade Erlebten – sogleich Berichte und Interpretationen über das Gesehene ausgetauscht. Meist können wir aus dem ersten Tauchgang schon etliche Fakten herleiten. Bauform, Antriebsart, ungefähre Länge und Breite lassen sich oft gut erkennen. Einige Wracks sind leichter zu erkennen als andere – manche liegen teilweise noch fast vollständig erhalten am Grund, während von anderen Wracks nur noch Felder verbogener Stahlrippen oder Planken und Spanten zurückgeblieben sind. So oder so, ihre Geschichte, ihr Schicksal geben viele dieser Funde nicht beim ersten Tauchgang preis. Vielen Tauchern mag alleine dieser Kick des Entdeckens genügen. Bei anderen aber ist nun erst recht die brennende Neugier geweckt.
2020-2024 // Mit Herzblut wird Stück für Stück die Wrack-Identifizierung vor Fehmarn vorangetrieben. Und endlich: der Durchbruch!
2020 // Coronabedingt mussten wir unsere geplante Kampagne leider verschieben.
2019 // »Was liegt da unten wirklich?« Bei dem Versuch, ein Wrack vor Fehmarn zu identifizieren, mussten wir plötzlich seine bisherige Identität in Frage stellen.
2018 // Fregatte mit 32 Kanonen an Bord gesucht! Auf eine Anfrage aus Russland starteten wir von Usedom aus eine Expedition in internationaler Zusammenarbeit .
2017 // Die Seehundjagd – oder wie wir ein Zwei-Mann-U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg westlich der Insel Fehmarn fanden und ihm sein Geheimnis entreißen konnten. Ein echtes Abenteuer.
Dieser Film wurde von unseren Tauchkameraden Tim direkt nach unserer Entdeckung des Seehundes erstellt. Vermutlich waren wir dort die ersten Taucher seit dem Untergang des Klein-U-Bootes im Jahr 1945. Ein ganz besonderer Moment …
„Trockene Recherche“ – alles andere als trocken
Wenn der Wunsch, mehr zu erfahren, befriedigt werden soll, und das Internet keine ausreichenden Antworten liefert, dann muss man selber forschen. Es folgt die eingehende „trockene Recherche“, also all das, was man noch alleine und ohne Boot und Tauchausrüstung leisten kann. Schon hier sind Mitstreiter, welche über Erfahrungen und Kontakte verfügen eine große Hilfe.
Internet, Bücher, Museen, Archive, Kontaktaufnahme zu und Fragestellungen an andere Taucher und vieles mehr. Dies ist nicht selten eine Reise in die Geschichte, ein Eintauchen in eine andere Zeit und mit jeder Antwort die z.B. zu Bauart oder zu Fundgegenständen erarbeitet wird, kommen weitere neue Fragen auf. Oft stehen am Ende der „trockenen Recherche“ mehr Fragen als zu Beginn der Recherche. Es keimt die Erkenntnis, dass man aus dem Wrack am Meeresgrund mehr Fakten herauslesen muss, detailliertere Fragen stehen im Raum und wollen geklärt werden. Um hier weiter zu kommen, bedarf es Gruppenarbeit, ein Boot mit Echolot und GPS System, eine effiziente Gaslogistik und erfahrene Taucher. Nun ist auch Know-how dazu, wie man ein Wrack untersucht, wie man es vermisst, wie man wissenschaftlich verwertbare Fotos erstellt und vieles mehr, gefordert. Nach jedem Tauchgang müssen alle Erkenntnisse gesammelt und ausgewertet werden. Oft ergeben sich daraus weitere Fragestellungen, welche weitere Tauchgänge erforderlich machen.
Gemeinsam schlagkräftig
Dieses Vorgehen überfordert einzelne kleine Tauchgemeinschaften und Buddyteams schnell – so ist es auch uns ergangen. Unsere Antwort darauf sind unsere Public Science Kampagnen. Getragen von dem Grundgedanken, dass Wissenschaft, Forschung und Lehre frei sind, die öffentliche Forschung angesichts der gewaltigen Aufgaben hoffnungslos unterfinanziert ist und viele Menschen bereit und fähig sind, sich in solche Kampagnen einzubringen. Es bedarf nur einer gewissen Organisationsstruktur, solche Projekte ins Leben zu rufen, diszipliniert durchzuführen und wissenschaftlich korrekt auszuwerten.
Diesen Zusammenhang haben wir mit dem Fund und der anschließenden Recherche des Klein-U-Bootes Typ „Seehund“, westlich von Fehmarn, erkannt. Erstmals 2018 haben wir mit der Suche nach der russischen Fregatte „Amsterdam Galey“ versucht, eine professionelle Organisationsstruktur für eine solche Kampagne zu schaffen. Basierend auf den gesammelten Erfahrungen aus 2018 haben wir bei der Kampagne 2019, dem Dreimastsegler vor Fehmarn, versucht, uns weiter zu verbessern. Für beide Kampagnen haben wir entsprechende Untersuchungsberichte erstellt und veröffentlicht.
Diese drei Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass Public Science in einer Interessengemeinschaft, wie der unseren, erfolgreich an wissenschaftlichen Fragestellungen arbeiten kann.
// Mitmachen
Wir sind non-profit und verkaufen keinerlei Brevets oder Ausbildungen. Es gibt bei uns keinen Oberguru, wir waschen gemeinsam ab und die in Projekten entstehenden Kosten werden gerecht in der Gruppe geteilt. Keiner wird bevorzugt, keiner benachteiligt. Und seine eigenen Kosten trägt jeder selbst.
Vielfältige Aufgaben
Doch wir können nicht nur fähige Freiwassertaucher brauchen, es gibt auch immer viele Aufgaben an Land, die für den Erfolg gleichermaßen wichtig sind. Zum Beispiel Recherche, Dokumentation, Bild- und Filmbearbeitung und vieles mehr. Wenn sich hier der nicht tauchende Partner angesprochen fühlt, wäre er/sie uns genauso willkommen.
Für unsere Kampagnen benötigen wir, neben bereits vorhandenem manchmal auch weiteres Material, wie transportable Kompressoren oder geeignete Boote o.ä. In der Gemeinschaft lässt sich meist eine praktikable Lösung finden.
Wir stehen in Deutschland erst am Anfang der Entwicklung einer Public Science Kultur. Eines unserer Ziele ist es daher auch, die Fähigkeiten der Teilnehmer weiterzuentwickeln. So, dass sie lernen, eigene Projekte zu initiieren. Auf diese Weise können hoffentlich in Zukunft unabhängig von uns weitere neue Kampagnen entstehen.
Recherche.
Projektbesprechung.
Gaslogistik.
Raus auf’s Meer.
Spaß an Bord.
Gesucht. Gefunden.
Zielgenau geankert.
Abtauchen.
Nachbereitung
Interesse? Lust, mitzumachen?
Wenn Dir gefällt, was Du hier über uns gelesen hast, Du dieses Abenteuer teilen möchtest, Dich für archäologische Forschung interessierst und Dir übertragenen Aufgaben konsequent erfüllen möchtest, dann könntest Du ein wichtiges Mitglied in unserer Public Science Gruppe werden und Dich aktiv in diese Forschung einbringen.
Verwende einfach das nachfolgende Formular, um mit uns in Kontakt zu treten. Wenn Du magst, schreib uns eine kurze Darstellung Deiner persönlichen Fähigkeiten und was Dich besonders an unserer Gemeinschaft und unseren Aktivitäten interessiert.
// Impressum
Umgang mit Kontaktdaten Nehmen Sie mit uns als Websitebetreiber durch die angebotenen Kontaktmöglichkeiten Verbindung auf, werden Ihre Angaben gespeichert, damit auf diese zur Bearbeitung und Beantwortung Ihrer Anfrage zurückgegriffen werden kann. Ohne Ihre Einwilligung werden diese Daten nicht an Dritte weitergegeben.
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